Magen-Darm-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen in der Praxis. Sie können akut oder chronisch verlaufen und reichen von einfachen funktionellen Störungen bis hin zu schwerwiegenden organischen Erkrankungen.
Ursachen
Die Ätiologie von Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund ist vielfältig und umfasst unter anderem:
Infektiöse Ursachen: Viren (z. B. Parvovirus, Coronavirus), Bakterien (z. B. Salmonella, Campylobacter, Clostridium perfringens) und Parasiten (z. B. Giardia, Spulwürmer).
Ernährungsbedingte Ursachen: Futterunverträglichkeiten, abrupte Futterumstellungen, Aufnahme von verdorbenem Futter oder Fremdkörpern.
Entzündliche Darmerkrankungen (IBD): Chronisch verlaufende Entzündungen unbekannter Ursache, häufig immunvermittelt.
Metabolische und systemische Erkrankungen: Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz, endokrine Störungen (z. B. Hypoadrenokortizismus).
Neoplasien: Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes, z. B. Lymphom, Adenokarzinom.
Symptome
Typische klinische Symptome einer Magen-Darm-Erkrankung sind:
Erbrechen
Durchfall (akut oder chronisch, mit/ohne Blutbeimengung)
Appetitlosigkeit
Gewichtsverlust
Lethargie
Bauchschmerzen (Abwehrspannung, Schmerzäußerung)
Blähungen (Flatulenzen), vermehrtes Schlucken, Lecken
Diagnostik
Die Diagnostik basiert auf einer gründlichen Anamnese, der klinischen Untersuchung sowie ggf. weiterführenden Maßnahmen:
Hämatologische und biochemische Blutuntersuchungen
Kotuntersuchung auf Parasiten, Bakterien und Viren
Bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall)
Endoskopie und Biopsieentnahme bei chronischen Verläufen
Diätetische Eliminationsdiäten zur Abklärung von Futtermittelunverträglichkeiten
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache:
Symptomatische Therapie: Flüssigkeitstherapie, Schonkost
Antimikrobielle Therapie: Nur bei gesicherter bakterieller Infektion
Antiparasitäre Behandlung
Immunmodulatorische Therapie bei IBD
Chirurgische Maßnahmen bei Fremdkörpern, Tumoren oder Invaginationen
Prognose
Die Prognose hängt stark von der Ursache und dem Verlauf der Erkrankung ab. Akute Magen-Darm-Erkrankungen zeigen in der Regel eine gute Prognose bei frühzeitiger Behandlung. Chronische oder systemisch bedingte Erkrankungen erfordern oftmals eine längerfristige Betreuung und Therapieanpassung.